Best of #11 "Wirkung!"

exploratorium berlin – ein Labor für musikalische Entdeckungen

Freie Improvisation und interdisziplinäre Klangexperimente stehen im Zentrum der Arbeit des exploratorium berlin. Seit 2004 bietet es einen offenen Raum für alle, die sich mit improvisierter Musik auseinandersetzen möchten – von Neugierigen ohne Vorkenntnisse über aktive Amateurmusiker:innen bis hin zu Künstler:innen und Pädagog:innen, die neue Impulse suchen und Improvisation in ihre Arbeit integrieren wollen. In Konzerten, Workshops und Gesprächsabenden entsteht ein lebendiger Austausch, bei dem Hören, Experimentieren und Gestalten gleichermaßen im Fokus stehen.

Im exploratorium berlin geht es um das
freie Spiel mit Klang, um musikalische Dialoge und das bewusste Lauschen auf entstehende Strukturen.

„Für mich war der Zeitpunkt gekommen, einen eigenen Raum zu schaffen, in dem das Potenzial der Improvisation in seiner ganzen Bandbreite zur Geltung kommen kann“, erinnert sich Matthias Schwabe, Gründer von exploratorium berlin, an die Anfänge. In diesem Sinne hat er auch den Namen für seine Institution gewählt: „exploratorium“ kommt vom lateinischen Wort ,,explorare“, das erforschen und untersuchen bedeutet. Der Leitstern des Laboratoriums ist es, die spontane Klangbildung einem möglichst großen Kreis von Interessierten nahezubringen. Im exploratorium berlin geht es um das freie Spiel mit Klang, um musikalische Dialoge und das bewusste Lauschen auf entstehende Strukturen.

Improvisation ist dabei nicht nur eine künstlerische Praxis, sondern auch eine soziale Interaktion: Hier treffen sich Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen musikalischen Vorkenntnissen. Sie finden einen offenen Raum, um Genregrenzen zu überwinden und neue
Klänge sowie Ausdrucksformen zu entdecken.

Die improvisatorische Basisarbeit mit musikalischen Laien, Kindern und Erwachsenen – mit und ohne Behinderung – ist besonders spannend, weil hier oft ungeahnte musikalische Potenziale zutage treten. Aber auch geübte Musiker:innen entdecken beim Improvisieren mitunter neue Qualitäten an sich,

betont Matthias Schwabe den Fokus auf kontinuierliches Lernen, der sich wie ein roter Faden durch das gesamte Angebot zieht. In einem vielseitigen Workshop-Programm können Einsteiger:innen und erfahrene Künstler:innen neue Techniken erlernen und sich mit internationalen Dozent:innen und Improvisationsmusiker:innen austauschen. Neben regelmäßigen Formaten wie den Offenen Bühnen und anderen monatlichen „Impro-Treffs“ bieten die Einsteiger:innen-Workshops einen spielerischen Einstieg in freie Klangexperimente. Die Ensemble-Kurse ermöglichen eine tiefere Auseinandersetzung mit der Improvisation in
Gruppen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien im „Jungen explo“, wo sie mit oder ohne Vorkenntnisse in Klanggestaltung eintauchen können.


Die Improvisation als Basiskompetenz für kreativen musikalischen Ausdruck steht im Zentrum dieses breit aufgestellten Angebots. Das exploratorium berlin ist damit ein einzigartiger Ort, an dem Improvisation als Form des gemeinsamen Entdeckens und Wachsens gelebt wird.

Weitere Informationen und Angebote:
www.exploratorium-berlin.de

Erstveröffentlichung des Beitrags in das Orchester 4/2025 >>

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