KLANGRADAR ist ein Projekt in Trägerschaft des NJO unter der Künstlerischen Leitung von Burkhard Friedrich. Klänge erforschen, selbst entwickeln und experimentelle zeitgenössische Musik komponieren – dazu regt KLANGRADAR bundesweit Kinder an.
Im wöchentlich stattfindenden (Musik-)Unterricht entsteht eine Gemeinschaftskomposition der ganzen Klasse. Dabei begibt sich eine Schulklasse zusammen mit professionellen Komponist:innen auf die Suche nach neuen Klängen und erforschen dabei ihre musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten. Auf diese Weise werden Komponieren und experimentelles Klanggestalten über einen Zeitraum von bis zu fünf Monaten zum Unterrichtsfach. Die Effekte des Programms reichen weit über die Musik hinaus: Komponieren braucht offene Ohren, Experimentierfreude, aber ebenso Entscheidungen. All dies sind Prozesse, die auch im sozialen Miteinander unverzichtbar sind. So verändert KLANGRADAR nicht nur die Haltung zur Musik, sondern eröffnet auch Spielräume für das Miteinander und trägt zur Gestaltung einer friedlichen und vielfältigen Schule bei.
KLANGRADAR ist seit 2019 eine von zwei Programmsäulen des Hör.Forscher!-Programms, das vom Netzwerk Junge Ohren und Stiftung Zuhören in Kooperation mit der PwC-Stiftung durchgeführt wird. Das bundesweite Programm der Kulturellen Bildung wird mit zwei frei wählbaren Schwerpunkten an Schulen angeboten: „Sprache & Medien“ sowie „Musik & Klang“. Es richtet sich an Schulklassen und AGs der Sekundarstufe I (5. bis 10. Klasse). In wöchentlichen Workshops oder Projektwochen begeben sich Schülerinnen und Schüler mit außerschulischen Expert:innen auf akustische Spurensuche, öffnen ihre Ohren für Unbekanntes und Ungeahntes und entwickeln im Miteinander eigene Hör- und Musikstücke. Dadurch erhalten Schulalltag und Unterrichtspraxis neue Impulse. Am Ende eines Programmdurchlaufs präsentieren die Schüler:innen ihre klanglichen Ergebnisse beim Hör.Fest!
Eindrücke
Wie klingt Erinnerung? Wie klingt Zukunft? Entlang dieser beiden, zunächst sehr abstrakten, Fragen luden wir Expert:innen und Praktiker:innen aus dem Vermittlungs- und Bildungsbereich zum „Hören. Erinnern. Gestalten.“, unserem Fachtag Kulturelle Bildung & Erinnerung am 16. Mai 2024 in die Alte Münze Berlin ein. In Workshops, Performances und Diskussionen fanden wir gemeinsam mit zahlreichen Teilnehmenden heraus, auf welcher Weise Zuhören und Hören zum gelingenden Miteinander beitragen, unsere persönliche und kollektive Identität bilden sowie die Zukunft mitgestalten.
„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man musizieren – frei nach diesem Motto sehe ich in ‚Hören. Erinnern. Gestalten.‘ die wohl dringend benötigte Sauerstoffkur für ein neues Hören & Zuhören in unserer Umbruchsgesellschaft.“
So formulierte es Marc Sinan in seiner inspirierenden Key-Note im Rahmen des Fachtags. Den Fachtag eröffnete Sarah Wedl-Wilson, Staatssekretärin für Kultur in der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Durch das bunt besetzte Programm führte uns Malte Arkona mit seiner Moderation.
Die Beiträge und Performances von Anna Chrusciel, Janine Eisenächer, Christina Ertl-Shirley, Sadaf Farahani, Martin Noweck,Anne-Kathrin Ostrop, Martina Poznanska, Olaf Pyras,Johanne Timm und Florian Westemeyer gaben Gelegenheit, vielfältige Ideen und Arbeitsweisen kennenzulernen und Wege künstlerisch-kreativer Gestaltungskompetenzen über das Hören und Zuhören zu entdecken.
Wir danken allen Gästen, Speaker:innen und Teilnehmenden für den Tag voller Inspirationen, Impulsen und neuen Kontakten.
Am 14. Juni 2023 kamen fast 300 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Mitwirkende und externe Interessierte in Berlin für das Hör.Fest! zusammen. Zwölf Schulgruppen präsentierten auf der Bühne des Heimathafen Neukölln eigene Hörspiele und Klangperformances. Ein vielfältiges Workshop-Angebot gab zusätzlichen Einblick in die Programmarbeit.
Im Rahmen des Hör.Forscher!-Programms lud der Fachtag „I can Handel this!“ im November 2022 alle Praktiker:innen aus dem Vermittlungs- und Bildungsbereich ein, über Potenziale und Chancen von Technologie für die Kulturelle Bildung praxisnah und eigenaktiv in den Austausch zu kommen. Diskursive Inhalte sowie künstlerische Key Notes vermittelten Erkenntnis und Wissen über verschiedene Aspekte von Technologie wie Robotik, Software/Hardware, Virtuelle Realität und Mensch-Maschine-Interaktion. Workshops mit namhaften Expert:innen und Akteur:innen ermöglichten eine spielerische Annäherung an Techniken und Methoden in den Bereichen Social Media-Theater, Immersive Räume sowie Hacking und Inklusion. An den Fachtag schloss sich ein Online-Programm für Schulklassen der Sekundarstufe I-II sowie eine Online-Fortbildung für Lehrkräfte an.